Knappe Pleite im Kellerduell

FV Haueneberstein
FV Haueneberstein
3 : 2
SV Neusatz
SV Neusatz
Sonntag, 16. November 2025 · 14:30 UhrKreisliga B Staffel 2, 13. Spieltag

Spielbericht vom 17. November 2025

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    FV Haueneberstein II - SV Neusatz II 1:2 (Kreisliga B2; 0:1)

    Als um 14.30 Uhr im Neusatzer Fanblock weißer Rauch aufstieg, gab es kurz Rätselraten: War etwa ein neuer Papst gewählt worden? Hatten die Schoschonen den Klappstuhl ausgegraben? Oder hatte die von Trainerfuchs Karim Abbes gecoachte Neusatzer Zweite, nach zuvor fünf Auswärtsniederlagen, tatsächlich den ersten Sieg in der Fremde geschafft? Keine einfache Frage, soviel stand schon mal fest.

    Nachdem sich die Nikotin-geschwängerte Luft dann etwas verzogen hatte und das breite Grinsen von Abbes sichtbar wurde, kam schnell die Erkenntnis: Team II von Grün-Weiß hatte einen blitzsauberen Auftritt hingelegt, eine geschlossene und disziplinierte Mannschaftsleistung dargeboten und durch Tore von Muhammed-Ali Nohut (28.) sowie Ylli Avdilji (75.) den lediglich - durch Preger (90.) - einmal erfolgreichen Hauenebersteinern eine 1:2 Heimniederlage beigebracht. Mit Einsatz und Teamgeist kann man also auch in der Fremde punkten - Glückwunsch !!

    FV Haueneberstein I - SV Neusatz I 3:2 (Kreisliga B2; 1:1)

    Weniger angenehm verlief danach das Gastspiel von Grün-Weiß bei den "Bianco-Neri" im Duell der Ersten Mannschaften. Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Hausherren, die viel wacher und lauffreudiger zu Werke gingen. Schon in der 2. Minute flog eine scharfe Hereingabe vom rechten Flügel flach durch den Neusatzer Strafraum, SVN-Keeper Dennis Schilles fischte am langen Pfosten gerade noch dem heranrauschenden Groß den Ball weg. Nur 180 Sekunden später spielte Emmert steil auf Leon Tislauk, der in der Box nur knapp über den Giebel zielte. Die dritte Großchance vergab Causevic, der am Eck des Fünfmeterraums eine Linksflanke per Kopf nicht verwerten konnte. Die Felsenrainer hingegen fanden kaum Zugriff und versuchten es vornehmlich mit "Langholz" - und sehr überschaubarem Ertrag. Nach 23 Minuten dann endlich die erste nennenswerte Neusatzer Torannäherung, als Kapitän Luca Dörr an der Strafraumgrenze angespielt wurde und die Kugel halbhoch auf den von rechts einlaufenden Fabian Zimmermann passte - wenngleich dessen toller Volleyschuss den Kasten doch um einige Zentimeter verfehlte. Kurz darauf hatte der bereits verwarnte Sebastian Bäuerle Glück, dass ihn Referee Justin Block nach allzu lautstarken Meckerns nicht vorzeitig zum Duschen schickte (24.). 

    Der Führungstreffer für die bis dato besseren Weiß-Schwarzen entsprang dann in Minute 29 einer Standardsituation: Ein Freistoß aus halbrechter Position und gut 20 Metern Torentfernung wurde flach an der Neusatzer Mauer vorbeigespielt; dort war Emmert in die Box eingelaufen, steuerte auf die Hütte zu und überwand unbedrängt SVN-Schlussmann Schilles mit einem satten Schuss ins kurze Eck zum 1:0. Tolle Variante - muss man ja mal sagen. Allerdings auch mit freundlicher Unterstützung der Neusatzer Defensive, die nicht hinterherkam. Dennoch durften die Felsenrainer nur fünf Minuten später den 1:1 Ausgleichstreffer bejubeln: Nach einem abgewehrten Schuss landete der Ball bei Luca Dörr, der vom linken Sechzehnereck mit einem listigen Heber á la "Den hat er GENAU SO gewollt" FVH-Keeper Kleimann überwand (34.). Wie üblich, musste Grün-Weiß schon vor der Halbzeitpause zweimal wechseln. Für die angeschlagenen Elias Weis und Sebbi Bäuerle kamen Marius Gedaschke und Markus Kohler (38. Minute). Gedaschke hätte fast postwendend für den SVN einnetzen können, setzte jedoch nach Traumflanke von Alessio Ippolito seinen Kopfball ziemlich suboptimal an, so dass Kleimann die Kugel noch entschärfen konnte (41.). Auf der Gegenseite wartete die aufgerückte Neusatzer Defense bei einem Hauenebersteiner Konter vergeblich auf den Abseitspfiff des Unparteiischen. Der steil bediente Groß steuerte scheinbar unaufhaltsam in Richtung Torerfolg, wurde vom herauseilenden Schilles aber offenbar "verhext" und schob die Kugel zwar an Schilles, aber eben auch am Kasten vorbei (44.). So ging es mit einem etwas glücklichen Gleichstand in die Kabinen.

    Draußen überbrückten der zwei Tage zuvor als Beisitzer gewählte Mehmet Tango und Karim Abbes in Neusatzer Fanblock die 15minütige Wartezeit mit Gesprächen über unwichtige Bundesligaergebnisse der vergangenen Wochen, danach konnte es dann weitergehen.  

    In Durchgang zwei war es zunächst SVN-Routinier Fabian Zimmermann, der die erste gute Torchance hatte: Am Sechzehner angespielt, drehte er sich jedoch leider ins vielbeinige Zentrum statt den freien Weg über halbrechts in die Box zu suchen - und weg war der Ball (53.). Die Bianco-Neri hingegen durften nach einem schnell vorgetragenen Angriff in der 57. Minute jubeln: Sven Albrecht erwischte bei seinem Klärungsversuch innerhalb des Strafraums mehr Gegner als Ball; Nutznießer war Schneider, der den fälligen Foulelfmeter sicher zum 2:1 verwandelte. Nachdem Schneider wenig später aus 18 Metern über den Kasten gezielt hatte (60.), lief SVN-Defensivakteur Erik Vogel in Minute 68 am linken Sechzehnereck zum Freistoß an und jagte die Kugel nur haarscharf am Torwinkel vorbei; drei Minuten später kam für ihn Jan Albrecht in die Partie. Kaum 120 Sekunden auf dem Feld, ging Albrecht in der 73. Minute im Mittelfeld mit einem lauten Schrei zu Boden; Schiri Block ließ weiterlaufen und Trippel am Ende der Verwertungskette eines Hauenebersteiner Angriffs erhöhte auf 3:1. Damit war der Fisch aber noch nicht geputzt. Denn SVN-Youngster Dominik Fix tankte sich über rechts außen in den Strafraum und überlistete Torsteher Kleimann aus gaaaaanz spitzem Winkel mit einem raffinierten Heber ins lange Eck zum 3:2 Anschlusstreffer (75.). Die Neusatzer Hoffnung war zurück.

    Unverständlicherweise taten die Felsenrainer - obwohl inklusive Nachspielzeit noch gut 20 Minuten zu gehen waren - in der Folge viel zu wenig, um noch zum Ausgleich zu kommen. Schnelle Antritte, Druck auf den ballführenden Gegner, entschlossene Läufe und Abschlüsse... all das blieb Mangelware. Statt dessen suchte Grün-Weiß allzuoft sein Heil in lang nach vorne geschlagenen Flanken, rückte selbst nicht konsequent nach und war in Ballnähe zumeist in Unterzahl. Zwar hätte der SVN in den Schlussminuten nach einem Hauenebersteiner Handspiel im eigenen Sechzehner durchaus noch einen Strafstoß bekommen können - möglicherweise bekommen MÜSSEN. Doch als der Elfmeterpfiff ausblieb und stattdessen wenig später der Abpfiff ertönte, war die Chance, bei einem der schwächeren Ligagegner zu punkten, dann eben auch dahin...